Dr. Heinz Tamm wurde 1922 in Zehdenick geboren und lebte bis zuletzt in seiner Heimatstadt. Er absolvierte eine Verwaltungslehre bei der Stadtverwaltung Zehdenick und war dort 12 Jahre Standesbeamter. Seit 1960 bis zum Erreichen des Rentenalters war er Jugendfürsorger. Seine Leidenschaft galt zeitlebens dem Zehdenicker Sport und besonders dem Fußball. Seit 1932 bis zu seinem 73. Lebensjahr spielte Dr. Tamm in Zehdenicker Fußballmannschaften. Er errang als aktiver Spieler vier Meisterschaften und erzielte 1950 den noch heute gültigen Rekord von 96 Toren. Für die 1. Mannschaft des Berliner Traditionsclubs Hertha BSC spielte er in 25 Einsätzen.
Über Jahrzehnte war Dr. Tamm im Zehdenicker Sportverein in ehrenamtlichen Funktionen tätig. Besondere Verdienste um seine Heimatstadt erwarb er sich mit mehreren Büchern zur Zehdenicker Sport- und Fußballgeschichte. Keine deutsche Stadt in der Größenordnung Zehdenicks verfügt über eine so fundierte fußballsportliche Chronik. Noch im Alter von 93 Jahren recherchierte Dr. Tamm für das Festbuch zur 800-Jahr-Feier Zehdenicks und schrieb in einem umfangreichen Beitrag über die 100-jährige Sportgeschichte der Havelstadt.
Dr. Heinz Tamm hat sich durch seine Heimatverbundenheit, durch seine sportlichen Aktivitäten, sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und vor allem durch seine Autorentätigkeit zur Zehdenicker Sport- und Fußballgeschichte um die Stadt Zehdenick besonders verdient und diese über ihre Grenzen bekannt gemacht sowie ihrem Ansehen außerordentlich gedient.
Der einstimmig beschlossene Beschlusstext der Stadtverordnetenversammlung von Zehdenick vom 13. Oktober 2016 lautet: „Das 800-jährige Jubiläum der Stadt Zehdenick im Jahr 2016 nimmt die Stadtverordnetenversammlung zum Anlass, Herrn Dr. Heinz Tamm und Herrn Dr. Hans-Joachim Bormeister am 13. Oktober 2016 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zehdenick zu verleihen. Die Übergabe der Ehrenbürgerurkunden erfolgt zum Jahrestag der Ausfertigung der Ersterwähnungsurkunde am 28. Dezember 2016.“
(Quelle: Stadtarchiv Zehdenick)
Dr. Hans-Joachim Bormeister hat in seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter des Referates Forstwirtschaft im Sekretariat des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und nach 1990 in der Außenstelle Berlin des Kirchenamtes Hannover der Evangelischen Kirche in Deutschland höchste wissenschaftliche und fachpraktische Anerkennung erworben.
Neben seiner herausragenden beruflichen Tätigkeit war Dr. Bormeister ehrenamtlich über 40 Jahre Mitglied des Gemeindekirchenrates Zehdenick, 40 Jahre Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Heimat-Freunde/Ornithologie im Zehdenicker Kulturbund und seit 1990 Mitglied im Bundesvorstand der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Leiter des dortigen Arbeitskreises Wald, Naturschutz und Landschaftspflege.
Mit seinem Wissen und seinem Engagement trug er wesentlich zur Entwicklung und Gestaltung des Zehdenicker Stadtwaldes bei. Für mehrere Festschriften verfasste er Beiträge und veröffentlichte 1992 das Buch „Streifzüge durch die Geschichte des Zehdenicker Stadtforst“. Mit seinem engagierten persönlichen Auftreten als Teil der Zehdenicker Bürgergesellschaft erwarb sich Dr. Bormeister die Sympathie und die Hochachtung der Mitbürger. Für seine Verdienste wurde er u. a. 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Dr. Hans-Joachim Bormeister hat sich durch die öffentliche Anerkennung seiner beruflichen Tätigkeit und seines jahrzehntelangen ehrenamtlichen Wirkens um die Stadt Zehdenick besonders verdient und diese über ihre Grenzen bekannt gemacht sowie ihrem Ansehen außerordentlich gedient.
Postum wurde Dr. Hans-Joachim Bormeister ebenfalls am 28. 12. 2016 in der Stadtkirche Zehdenick die Würde eines Ehrenbürgers der Havelstadt Zehdenick verliehen. Die Verleihungsurkunde nahm sein Sohn Dr. Matthias Bormeister entgegen.
(Quelle: Stadtarchiv Zehdenick)
Am 7. April 1888 wurde Ernst Urbahn in Zehdenick geboren. Bereits als Siebenjähriger begann er, sich eine Schmetterlingssammlung aufzubauen. Das war der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. 1908 legte Ernst Urbahn sein Abitur in Neustrelitz ab. Anschließend widmete er sich dem Studium der Mathematik, Biologie und Geographie in Berlin, Heidelberg und Jena und promovierte 1913 mit einer Dissertation über Schmetterlinge. Ein Jahr später folgte das Staatsexamen mit Auszeichnung.
Ernst Urbahn wurde in Stettin als Studienrat ansässig und neben seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer auch Schriftleiter der Stettiner Entomologischen Zeitung. Nach den verheerenden Bombenangriffen auf Stettin im Zweiten Weltkrieg wurden viele Schüler und die Urbahns auf die Ostseeinsel Rügen nach Binz evakuiert. Dort lehrte Dr. Urbahn bis zum Kriegsende. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde seine Forschungsarbeit sehr zurückgeworfen. Nur wenige Teile der bis dahin aufgebauten wertvollen Urbahn-Schmetterlingssammlung blieben erhalten, denn sie wurde nach Kriegsende Opfer eines Brandes. Noch im Jahr 1945 mussten die Urbahns Stettin verlassen, wohin sie kurz zuvor mit großen Zielen zurückgekehrt waren. Ihr Weg führte zurück in die Poststraße ihrer Heimatstadt Zehdenick.
Dr. Ernst Urbahn übernahm dann den Aufbau einer Oberschule, an der er bis zu seinem 69. Geburtstag als Lehrer und zeitweise auch als Schulleiter wirkte. Der Biologieunterricht war seine Berufung – hier förderte er auch junge Entomologen. Urbahn war nicht nur in seiner Heimatstadt Mentor, sondern auch im Ausland förderte er seine Studenten. Nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst unternahm das Ehepaar Urbahn viele Arbeitsreisen ins Ausland. Die wohl wichtigsten führten ihn 1957 nach Finnland und Schweden, 1966 nach Albanien und 1967 in die Schweiz, Auch an zahlreichen Entomologenkongressen im In- und Ausland nahm er teil – stets in Begleitung seiner Frau Herta, die ihm 45 Jahre lang auch eine wissenschaftliche, professionelle und unentbehrliche Mitarbeiterin war. Er war immer Referent eines wichtigen Themas, wie beispielsweise 1960 in Wien. Durch seine solide Arbeit erwarb er sich in Forscherkreisen große Achtung, die mit der höchsten Ehre bedacht wurde, indem man neu entdeckte Arten nach ihm benannte.
Durch die Entwicklung der Wissenschaft, die Förderung des Nachwuchses und die Arbeit in Leistungsgremien erhielt er zahlreiche weitere Ehrungen, so 1963 die Leibnitz-Medaille der Akademie der Wissenschaften der DDR, deren höchste Auszeichnung! Darauf folgte 1976 die Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold. Für seine Bearbeitung verschiedenster Naturschutzgebiete wurde er mit der Ehrennadel der Zentralen Naturschutzverwaltung in Gold ausgezeichnet. Seine internationale Wertschätzung kommt in Ehrenmitgliedschaften mehrerer ausländischer entomologischer Gesellschaften zum Ausdruck.
Als 80-jähriger wurde Urbahn 1968 Ehrenbürger der Stadt Zehdenick. Am 14. Januar 1983 verstarb Dr. Ernst Urbahn im Alter von 94 Jahren; seine Frau folgte ihm einen Tag später freiwillig in den Tod.
Die Stadt Zehdenick hat ihm zu Ehren eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Dammhaststraße und eine an seinem Wohnhaus in der Poststraße angebracht. Die Grabstelle des Ehepaares befindet sich auf dem Friedhof I und wird von der Stadt gepflegt.
(Quelle: Stadtarchiv Zehdenick, Frank Clemens: Die Urbahns – Leben mit Schmetterlingen)
Ludwig von Arnim wurde am 26. Januar 1860 auf dem Gut Willmine (Zweig Willmine derer von Arnims), nordöstlich von Templin, geboren. Im Alter von 6 Jahren verlor er seinen Vater, Friedrich Wilhelm Ludwig auf Willmine, Arnimswalde und Klein Fredenwalde. Ludwig wurde Schüler der Klosterschule Ilfeld im Harz, lernte dann die Landwirtschaft und diente anschließend bei den Schwedter Dragonen.
1882 war er Leutnant der Reserve im Brandenburgischen Train-Bataillon und konnte er im Alter von 22 Jahren als Gutsherr die Bewirtschaftung seines 960 Hektar großen Besitzes Willmine mit den dazu gehörigen Nebengütern übernehmen. Um 1890 wurde Ludwig von Arnim zum stellvertretenden Landrat und 1898 zum Landrat des Kreises Templin ernannt, zu dem damals auch Zehdenick gehörte. Er verkaufte 1900 seinen landwirtschaftlichen Besitz, verließ mit seiner Familie das Gutshaus in Willmine und bezog eine Dienstwohnung in Templin.
Wegen seiner Verdienste zur Eingemeindung von Damm-Hast, Amtsfreiheit und Camp verlieh die Stadt Zehdenick ihm anlässlich der Eingemeindungsfeier am 1. April 1900 den Titel Ehrenbürger. 1908 trat der Fürst zu Eulenburg aus Liebenberg von seinem Amte als Stiftshauptmann des Fräuleinstiftes zu Zehdenick zurück, und Kaiser Wilhelm II. ernannte an seiner Stelle den Landrat Ludwig von Arnim. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 stellte sich von Arnim als Reserveoffizier zur Verfügung und führte als Rittmeister eine Proviantkolonne. Als er 1915 nach einem Sturz vom Pferd im Lazarett lag, erhielt er dort als Landrat vom preußischen Innenminister den Titel Geheimer Regierungsrat.
Auch nach Kriegsende 1918 blieb von Arnim in seinem Amt bis er 1920 für kurze Zeit in den einstweiligen Ruhestand trat. Dieser währte nicht lange, denn bald wurde er als Landrat nach Remscheid versetzt. Dort blieb er bis 1925 im Dienst. Seinen Ruhestand verlebte er in Berlin/Wilmersdorf, wo er am 3. Oktober 1936 starb und auf dem Alten Matthäus-Friedhof beigesetzt wurde. In seine Amtstätigkeit fiel eine Reihe von Straßenbauten sowie der Bau einiger von Templin abzweigender Bahnlinien – darunter insbesondere die Strecke Templin-Fürstenwerder. Auch der Neubau des Kreishauses in Templin (heute Sitz der Stadtverwaltung), die Verlegung des Joachimsthalschen Gymnasiums nach Templin und die Entwicklung der Zehdenicker Ziegelindustrie geht auf seine Initiativen zurück. Wegen seiner Verdienste um die Weiterentwicklung der beiden Städte wurde er auch in Templin zum Ehrenbürger ernannt.
(Quellen: Templiner Kreiskalender 1938, Stammtafel derer von Arnim 047, Stadtarchiv Zehdenick)
Am 25. August 1835 wurde Robert Achilles Friedrich Hermann Kreuzwendedich als ältester Sohn des Friedrich August Achilles Wilhelm Graf Hue de Grais auf Schloss Wolkramshausen im südlichen Harzvorland geboren. Sein Großvater war Chill Ursin Comte Hue de Grais, französischer Gesandter am Hofe des Landgrafen von Hessen in Kassel.
Nachdem Robert die ersten beiden Jahre seiner Schulzeit in der Pfarrschule zu Wolkramshausen verbracht hatte, besuchte er ab 1843 das königliche Pädagogium in Ilfeld. Von 1847 bis 1853 erhielt der junge Graf dann im gleichen Ort im Harzvorland in der Klosterschule seine weitere Ausbildung. Insbesondere diese sollte sein Leben und seine geistigen Fähigkeiten, nicht zuletzt seine Sprachkenntnisse, prägen. Seit dem Wintersemester 1853 studierte Robert Hue de Grais an den Universitäten Bonn, Halle und Berlin die Rechts- und Kameralwissenschaften. Das Studium des Kameralismus (zum mittelalt. Cameralius „Kämmerer“. Praktische Lehre, die alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung umfasst. Der Kameralismus gilt als Vorläufer der Finanzwissenschaft) kam Robert Hue de Grais auf seinem väterlichen Anwesen, das er nach dessen Tode übernommen hatte, zugute.
Nach dem Abschluss des Studiums und dem Vorbereitungsdienst für Justiz und Verwaltung begann Robert Hue de Grais im Jahre 1860 als Regierungsassessor in Minden/Westfalen seine Verwaltungslaufbahn, die er später in Koblenz fortsetzte. 1867 wurde er Kreishauptmann in Hildesheim, und 1868 erhielt er von Wilhelm König von Preußen eine Bestallungsurkunde, die ihn zum Amtshauptmann ernannte. Bereits in jenen Jahren als Amtshauptmann trat Graf Hue de Grais mit ersten Publikationen hervor. 1873 heiratete er Wilhelmine Freiin von Hanstein. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor.
Im Sommer 1879 ernannte Kaiser Wilhelm I. den Grafen Hue de Grais zum Polizeipräsidenten von Stettin. Nach acht Jahren Tätigkeit wurde er 1887 nach Berlin ins preußische Innenministerium versetzt. Ab 1889 bis 1900 amtierte er schließlich als Regierungspräsident – oberster Beamter des Regierungspräsidiums Potsdam – um zuletzt, im Jahre 1908, zum wirklichen Geheimen Oberregierungsrat ernannt zu werden. Dazwischen war er in Berlin im preußischen Staatsministerium tätig. Im Jahre 1900 nahm er – nach 40-jähriger Tätigkeit im Staatsdienst – seinen Abschied. Fortan arbeitete er wissenschaftlich und widmete sich verschiedenen theoretischen Studien. Immer waren es dabei seine Tüchtigkeit und seine gründlichen Kenntnisse der Rechts- und Verwaltungslehre, die einerseits zu einem steilen Aufstieg in preußischen Behörden und andererseits zur Qualität seines vielbeachteten Handbuchs „Grundriss der Verfassung und der Verwaltung in Preußen und dem Deutschen Reiche“ führten. In seiner Ausarbeitung „Zur Vereinfachung der preußischen Verwaltung“ setzte er sich das Ziel, einen praktischen Beitrag zur ‚Beseitigung der Bürokratie‘ zu leisten.
Das verdienstvollste und am nachhaltigsten Praxis wie auch Verwaltungslehre beeinflussende Buch war das im Jahr 1881 erstmals erschienene „Handbuch der Verfassung und Verwaltung in Preußen und dem Deutschen Reiche“. Als „Der Hue de Grais“ war es Generationen von Studenten der Rechts- und Staatswissenschaften ebenso ein Begriff wie ungezählten preußischen Verwaltungspraktikern ein ständiges Arbeitsmittel. Allein bis zum Ersten Weltkrieg erfuhr dieses Standartwerk deutscher Verwaltungslehre 22 Auflagen. Daneben war Hue de Grais stets auch politisch für die Freikonservative Partei tätig. Von 1885 bis 1889 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Aufgrund seiner Verdienste für den preußischen Staat und nicht zu letzt für sein reiches schriftstellerisches Schaffen erhielt Hue de Grais zahlreiche Würdigungen und Orden.
Der Stadt Zehdenick war Robert Hue de Grais besonders verbunden. So hatte er sich durch umsichtige Förderung der friedlichen Eingemeindung der Landgemeinden Damm-Hast, Amtsfreiheit und Camp in den Stadtbezirk Zehdenick außerordentlich für das Gedeihen der Kleinstadt verdient gemacht. Für seinen Einsatz als Regierungspräsident um das Städtewesen und die kommunalen Interessen wurde ihm am 1. April 1900 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zehdenick verliehen. Sein erfülltes Leben endete am 25. Februar 1922 in seinem Geburtsort Wolkramshausen.
(Quelle: Stadtarchiv Zehdenick, Gerhard Lingelbach: Robert Graf de Grais – Leben und Werk)
1810 kam der Gärtner Wilhelm Siegelkow aus Schmolde bei Meyenburg nach Dammhast und kaufte die Besitzung in der damaligen Berliner Straße Nr. 20. Sein Sohn Carl Siegelkow wird am 26. August 1814 in Zehdenick geboren und erlernte den Beruf des Gerbers. Später, mit dem Meisterbrief in der Tasche, übernahm er die Geschäfte von seinem Vater. Er führte seine Lohngerberei mit besonderer Umsicht und Intelligenz, so dass er mit den Jahren der einflussreichste und finanziell reichste Mann im Orte wurde.
Um 1858 baute Carl Siegelkow sich ein Haus in der heutigen Dammhaststraße Nr. 27 und übergab 1869 im Alter von 55 Jahren das Grundstück Nr. 22 mit der Gerberei, die später zu einer Lederfabrik wurde, an seinen ältesten Sohn Karl (jun.).
Sein Wohlstand erlaubte es ihm von nun an als Rentier zu leben. Ein beschauliches Leben führte er deshalb nicht. Seinen 90. Geburtstag am 26. August 1904 nahmen dann die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat mit Bürgermeister Adolf Mann zum Anlass, ihm am 25. August 1904 in einer außerordentlichen Sitzung der Stadtverordneten das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zehdenick zu verleihen. Damit verbunden erhielt er auch eine Urkunde mit folgendem Text:
„Die Stadt Zehdenick hat Herrn Rentier Carl Siegelkow aus Anlass seines heutigen 90. Geburtstages und in Anerkennung dessen, daß er sich durch langjähriges erfolgreiches Wirken in Gemeindeämtern und durch Förderung gemeinnütziger Einrichtungen und Bestrebungen um das Wohl seiner Vaterstadt verdient gemacht hat, das Ehrenbürgerrecht verliehen.“
Eine weitere Ehrung erfuhr er am 12. Mai 1907. Die Schützen-Corporation ernannte ihn in einer Generalversammlung in Anerkennung seiner äußerst regen Teilnahme an allen Festen und Schießübungen sowie auch seines großen Interesses, welches derselbe für die Gilde stets bewiesen hat, einstimmig zum Ehrenmitglied der Schützengilde.
Nur drei Wochen später am 3. Juni 1907 starb Carl Siegelkow (sen.). in seinem Wohnhaus in der Dammhaststraße. Der familiäre Nachruf beschreibt ihn als hochangesehen und bezeichnet sein Leben mit Segen auf Segen gehäuft. Familiär lebte er in der allerglücklichsten Sphäre und das sein Leben deshalb zu einem seltenem gezählt werden muss. Die Sonne stand vom Anfang bis zum Ende seines Lebens stets an seinem Weg.
(Quelle: Stadtarchiv Zehdenick)